Rassebeschreibung
Abessinier und Somali |
Die Ursprungsrasse der Somali ist die Abessinier, selbst
wiederum eine der ältesten Rassekatzen. Die Somali, welche erst
seit Mitte der siebziger Jahre in Europa gezüchtet wird, ist in
Typ, Körperbau, Farbe und Wesen mit der Aby identisch. Beide
Rassen unterscheiden sich nur in der Fellbeschaffenheit und
-länge.
Wie entstand die Abessinier?
Bereits vor 5000 Jahren gab es in Ägypten Katzen, die heute
noch als Vorbild für die mittelgroße, muskulöse und elegante
Figur der Abessinier, die in Kurzform Aby genannt wird, stehen
könnte. Die ersten Katzen in der Abyzucht sollen aus Abessinien,
dem heutigen Äthiopien, importiert worden sein. Darauf läßt
sich auch der Name der Abessinier zurückführen. Die Nubische
Katze, wie die Aby damals auch hieß, wurde mit verschiedenen
Hauskatzen gekreuzt, somit gelang auch unter anderem das
Langhaargen in die Aby. 1882 wurde die Rasse Abessinier in
England anerkannt.
Wie entstand die Somali?
Mitte der fünfziger Jahre erblickten in reinrassigen
Abessinierwürfen die ersten Somalis das Licht der Welt. Im Jahr
1965 begann in den USA Mrs. E. Mague mit der Abessinierzucht.
Bald fand sie heraus, daß zwei ihrer Zuchttiere die Erbanlage
für langes Fell trugen. Sobald sie den ersten erwachsenen
langhaarigen Abessinierkater gesehen hatte, begann diese
couragierte Frau zusammen mit ihren Züchterfreunden für die
Anerkennung dieser Tiere zu kämpfen. In Anlehnung an die
geographische Lage von Abessinien wählte man den Namen Somali,
um die enge Verwandtschaft zu unterstreichen. Nach der
endgültigen Anerkennung der Somali als eigenständige Rasse -
welche in den USA 1979 erfolgte - zogen auch die europäischen
Katzenzuchtvereine nach und erkannten die "neue"
Katzenrasse an. Die Somali unterscheidet sich von der Aby
lediglich in der Fellstruktur und Länge. Das Fell der Somali ist
seidig weich und Halblang.
Die Somali in Europa
Ab 1977 hatten sich die ersten europäischen Züchter mit dem
Somalifieber infiziert und so wurden bis zum Jahr 1985 eine ganze
Reihe von Somalis aus den USA nach Europa importiert.
Die elegante, muskulöse Figur hinter einem wuscheligen Pelz
verleiht der Somali einen unbeschreiblichen Reiz. Sie besitzt
eine völlig eigenständige Ausstrahlung und Wildkatzenoptik. Man
vergleicht gern ihre Ähnlichkeit mit dem Rotfuchs, wobei sich in
diesem Vergleich vor allem der buschige Schwanz und ihre warme
rot-braune Grundfarbe wiederfinden.
Die Farben
Die kontrastreichsten und ausdrucksstärksten Farben sind
Wildfarben und Sorrel. Katzen dieser Farben sehen am ehesten wie
Wildkatzen aus. Die sonstigen, sogenannten verdünnten Farben und
die Silbervarianten wirken sanfter und milder.
Wildfarben: goldbraun/orange oder rot mit schwarzen Ticking* Sorrel: Blue: Beige-fawn: Silber: *) Ticking = Bänderung des einzelnen Haares |
![]() sorrelfarbene Somalibabies |
Das Wesen
Trotz ihres wildtierhaften Aussehens hat die Aby als auch die
Somali einen sanftmütigen Charakter. Mit ihrem Charme und
menschbezogenen, verschmusten Wesen erobern sie alle Herzen im
Sturm. Sie sind aber auch leidenschaftliche, temperamentvolle und
gerissene Jäger sowie sehr begabte und gelehrige
Hausgenossen. Ihre große Neugier treibt sie dazu, möglichst
überall dabei zu sein um nichts zu versäumen.
Artgerechte Haltung und Pflege
Zur artgemäßen Haltung ist zu bemerken, daß
die Aby und Somali Klettern und Herumtoben liebt. Man sollte
ihnen deshalb Klettermöglichkeiten (z.B. einen großen
Kratzbaum) anbieten. Wenn möglich kann man ihnen auch Zugang zu
einem mit Katzennetz gesichertem Balkon verschaffen, so daß sie
die warmen Sonnenstrahlen an frischer Luft genießen können.
Schön wäre natürlich auch eine Zweitkatze, mit der sie
gemeinsam die Stunden verbringen könnten, in denen Herrchen oder
Frauchen keine Zeit für sie hat.
In der Fellpflege braucht sie verhältnismäßig wenig
Unterstützung. Da sie keine Unterwolle besitzen, verfilzt das
Fell der Somali kaum, und das der Aby garnicht. Gelegentliches
kämmen oder bürsten genügt, und von klein auf daran gewöhnt,
lieben sie es sich mit der Bürste streicheln zu
lassen.
© Burkhart